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senioren-wohnwechsel trifft selbstbestimmt im eigenen Heim (SieH)

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senioren-wohnwechsel trifft selbstbestimmt im eigenen Heim (SieH)

Komfortables Wohnen im Alter – Experten helfen, die passende Lösung zu finden

Selbstbestimmt in einem Wohnumfeld zu leben, in dem man sich wohlfühlt, das komfortabel ist und alle Bedürfnisse erfüllt. Wer wünscht sich das nicht für sein Alter? Da sich die Ansprüche im Laufe des Lebens ändern, sollte auch die Wohnsituation immer wieder angepasst werden. Die Experten von senioren-wohnwechsel Eva Maria Burchard und Ute Jaschke und von „Selbstbestimmt im eigenen Heim“(SieH) Guido Kroll und Sabine van Waasen im Gespräch darüber.

Was sind die größten Herausforderungen, vor denen Sie bei Ihrer Arbeit stehen?

Sabine van Waasen: Die größten Barrieren sind immer noch in den Köpfen der Menschen. Alter ist negativ besetzt und verbunden mit Krankheit und Einsamkeit. Die Menschen suchen erst dann Rat, wenn etwas passiert ist. Das ist natürlich zu spät. Die große Herausforderung, vor der wir stehen, ist, die Menschen frühzeitig für das Thema zu sensibilisieren und sie mit der Frage konfrontieren: Wie und wo möchte ich im Alter wohnen? Diese Frage sollte man sich nicht erst dann stellen, wenn es keine Alternativen mehr gibt, wenn man physisch und mental nicht mehr in der Lage ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Man sollte sich damit viel früher beschäftigen, mit Eintritt ins Rentenalter oder sogar noch davor. In einer Situation also, in der man diese Thematik noch angehen kann.

 

Ute Jaschke: Genau die gleichen Herausforderungen sehen wir auch. Die Menschen kommen oft erst dann zu uns, wenn es schon fast zu spät ist, nämlich dann, wenn etwas passiert ist. Plötzlich erkennen sie, dass die Wohnung oder das Haus nicht barrierefrei ist, und dann steht die Frage im Raum „was nun?“ oder „wohin jetzt?“ Das ist schade. Es muss etwas in den Köpfen bewegt werden. Denn je später man sich mit dem Thema beschäftigt, umso weniger Alternativen hat man. Deshalb arbeiten wir auch ganz stark daran, die Menschen zu sensibilisieren, gehen auf Messen, werden demnächst auch Vorträge halten, um Menschen für das Thema zu interessieren.

Guido Kroll: Wir sehen aber auch, dass ein Paradigmenwechsel in der Gesellschaft stattfindet. Es setzt ein Umdenken ein, weil die Kinder nicht mehr die Pflege der Eltern übernehmen können oder wollen, sei es wegen der örtlichen Trennung oder weil die Kinder auch berufstätig sind. Viele Ältere haben auch gar keine Kinder. Das heißt: Das Thema Wohnen im Alter wird nicht mehr innerfamiliär aufgefangen. Die Älteren wissen, dass sie nicht mehr so versorgt sind, wie das früher einmal war und erkennen, dass sie aufgefordert sind, das Thema aktiv anzugehen. Dabei möchten wir die Menschen unterstützen. Und zwar mit dem Ziel, selbstbestimmt zu leben. Das steht bei uns ganz stark im Vordergrund.

Ute Jaschke: Das ist auch unser Ziel. Wobei bei uns meist ein Wohnwechsel die beste Wahl ist, um im Alter weiterhin komfortabel zu leben. Damit ist unser Angebot die perfekte Ergänzung zu „Selbstbestimmt im eigenen Heim“.

Sabine van Waasen: Ja, das sehe ich auch so: Wir wollen beide den Menschen helfen. Und wir wollen für sie die beste Lösung finden. Daher ist auch unsere Beratungsleistung ergebnisoffen. Wenn das Ergebnis ist, dass eine Veränderung die beste Option ist, dann empfehlen wir das auch. Um den Menschen dann bei der Umsetzung zu helfen, haben wir die passenden Partner in unserem Netzwerk, in diesem Fall die Firma Wohnwechsel.

Ute Jaschke: Noch eine Gemeinsamkeit zeichnet unsere Angebote aus: Bei Ihnen und bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt.

Welche Leistungen können Sie den Menschen bieten?

Guido Kroll: Wir bündeln die Expertise – von Architekten bis zu Bautechnikern und haben auch Experten aus dem Gesundheitswesen in unseren Reihen. Das heißt: Wir schauen über den Tellerrand der Architektur hinaus. Das ist ein Mehrwert, den wir bieten können. Wer sein Wohnumfeld aufs Alter vorbereiten will, hat normalerweise verschiedene Anlaufstellen: Der Sanitärbetrieb beispielsweise kann nur beim Bad helfen. Dann braucht er noch viele andere Handwerker und Dienstleister. Wenn jemand zu uns kommt, erhält er alle Leistungen aus einer Hand. Wir können bis zum letzten Pinselstrich die Maßnahme zu Ende bringen. Das macht uns aus. Hinzu kommt: Jeder Einzelne aus unserem Team brennt für das Thema. Für uns ist es eine Herzensangelegenheit, den Menschen zu helfen. Wir arbeiten nicht nur irgendeine Checkliste ab, sondern wir sehen, dass der Mensch in solch einer Situation noch viele weitere Bedarfe hat.

Eva Maria Burchard: Genau so ist es auch bei senioren-wohnwechsel. Es geht uns darum, zuerst einmal eine Bedarfsanalyse zu machen und zu ermitteln: Was braucht der Mensch denn überhaupt? Das geht auch weit über die Wohnung oder das Haus, also die vier Wände hinaus. Es geht nicht nur darum, ob das Bad barrierefrei ist oder Aufzüge eingebaut sind. Wir sehen uns auch das soziale Umfeld an und fragen, ob das die Person langfristig trägt. Wir prüfen, ob auch alle Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe sind. Ist die gesamte Infrastruktur um die Wohnung herum passend? Diese ganzen verschiedenen Faktoren berücksichtigen wir, um dann eine Lösung zu finden, die ebenfalls wieder nicht nur auf die Wohnung, sondern auch auf das Umfeld bezogen ist.

Sabine van Waasen: Im Immobiliengeschäft heißt es immer erst mal Lage, Lage, Lage und dann kommt lange Zeit nichts. Die Standortfaktoren haben das größte Gewicht. Und das ist ja wirklich ein ganz wichtiger Faktor, denn wenn ich irgendwann einmal mobilitätseingeschränkt sein sollte, nicht mehr Autofahren kann, dann brauche ich eine Nahversorgung. Das heißt: Die Versorgung des täglichen Bedarfs – Lebensmittel, Arzt, Apotheke – sollte fußläufig zu erreichen sein. Auch dafür müssen wir jüngere Menschen sensibilisieren, weil sie noch nicht erlebt haben, wie das ist, wenn man nicht mehr mobil ist.

Eva Maria Burchard: Ein ganz wichtiger Faktor, den wir berücksichtigen, ist auch die familiäre Situation. Oft wohnen die Kinder ja nicht mehr in der Nähe der Eltern. Und selbst wenn sie in der Nähe sind, sind sie meist selbst stark beruflich oder familiär eingebunden. Wir wissen auch, dass es schnell zu einer Überforderung führt, wenn die Kinder sich mit diesem Thema beschäftigen müssen. Es ist besser, sich bei diesem sensiblen Thema Fachpersonal zur Unterstützung dazu zu holen. Daher verstehen wir uns auch als Entlastung für die Töchter und Söhne.

Wie läuft denn die die Beratung konkret ab?

Sabine van Waasen: Um den individuellen Bedarf zu ermitteln, gehen wir zu den Menschen, sehen uns die Örtlichkeiten an. So erkennen wir, wo es klemmt und können die Bedarfe feststellen. Wir beraten individuell, fragen Einschränkungen ab, die Lebensgewohnheiten und sprechen auch über die finanziellen Möglichkeiten. Außerdem erfragen und erspüren wir: Wo steht derjenige? Wo braucht er Hilft im Alltag? Denn vielleicht hat der Bewohner selbst noch gar nicht erkannt, wo er Unterstützung braucht. Durch unser Fachwissen können wir auf Möglichkeiten zur Entlastung hinweisen, an die derjenige vielleicht noch gar nicht gedacht hat. Die Menschen sind total dankbar dafür.

Danach erstellen wir ein Gutachten. Dazu gehören eine Fotodokumentation, die Benennung der neuralgischen Punkte und ein Maßnahmenkatalog. Bei allen Lösungen, die wir anbieten, hinterlegen wir auch einen Kostenrahmen.

Ute Jaschke: Das läuft bei uns ganz genauso ab. Und auch wir sind nicht nur die emotionalen Begleiter, sondern setzen die Lösungen auch ganz praktisch um. Mit unserem Team können wir die ganzen Arbeiten vornehmen, die mit der Veränderung verbunden sind – vom Transport der Möbel bis zum Aufhängen der Lampen. Das entlastet die Menschen ganz ungemein. Denn der Berg, vor dem sie stehen, ist so groß, dass sie den eigentlich am liebsten gar nicht erst anpacken wollen.

Sabine van Waasen: Ganz genau. Das kann ich nur bestätigen. Die Anpassung des Wohnumfelds an die veränderten Bedürfnisse ist ein großer Berg und ein angstbesetztes Thema. Denn jede Veränderung macht Angst. Es gibt Dreck und Unruhe, Handwerker gehen ein und aus. Das ist gerade für Ältere eine Belastung.

Das zu wissen und den Menschen die Angst zu nehmen ist genau unsere Kompetenz, das heißt die Kompetenz von Selbstbestimmt im eigenen Heim und von Senioren Wohnwechsel. Das kann nicht jeder. Wir finden den Zugang zu den Menschen, damit sie uns vertrauen, sich öffnen, über Krankheiten und Befindlichkeiten sprechen. Genau das macht unsere Arbeit aus. Das liegt mir wirklich am Herzen. Wir möchten den Menschen Lösungen und Visionen zeigen und deutlich machen: Da ist jemand, der nimmt das für dich in die Hand und kann dir etwas von deinen Sorgen abnehmen.

Eva Maria Burchard: Die konkrete Hilfe für den Menschen ist die eine Seite unserer Arbeit. Die andere Seite ist unser gesellschaftspolitisches Engagement. So sind wir z. B. bei Bauträgern eingebunden und sensibilisieren dort für unser Thema und die Bedürfnisse der Menschen. Dabei geht es nicht darum, dass die Wohnungen nur auf die Bedürfnisse von Senioren ausgerichtet sind. Man kann ja so bauen, dass die Grundrisse für Menschen jeden Alters attraktiv sind. Im Alter kann man dann vielleicht noch ein paar kleine Veränderungen vornehmen, die zu einem altersgerechten barrierearmen oder –freien Wohnen führen. Dafür in unseren Netzwerken, auf Messen in städtischen Projekten, bei Wohnprojekte- und Seniorentagen, zu werben ist unsere Arbeit. Denn auch auf dieser Ebene muss man die Menschen dahin bringen, ein Bewusstsein zu entwickeln. Schließlich ist im Jahr 2030 jeder Zehnte 75 Jahre und älter.

Guido Kroll: Auch bei uns steht die individuelle Beratungsleistung zwar im Vordergrund. Aber wir wollen ja beide, SieH und senioren-wohnwechsel, viel früher ansetzen. Es geht uns nicht nur um die Generation 50+ oder die Babyboomer, sondern um die ganze Gesellschaft. Denn wir sehen den Komfortgedanken für alle Menschen. Daher wollen wir die Idee des Komfortwohnens vom Alter lösen. Denn auch, wenn ich jung bin, bringt mir die Barrierefreiheit etwas. Wenn ich als Mutter mit Kinderwagen unterwegs bin, finde ich es auch toll, wenn ich keine Stufen habe und den Aufzug benutzen kann. Wir müssen wegkommen von diesem Schubladendenken „barrierefrei ist was fürs Alter und für Senioren“.

Welche Rolle spielen technische Innovationen aus Ihrer Sicht?

Eva Maria Burchard: Uns kommt sicherlich zugute, dass sich die Technik weiterentwickelt, dass es immer mehr Möglichkeiten zur Online-Bestellung gibt, wenn es ums Einkaufen geht, dass es in fünf, acht oder zehn Jahren Autos geben wird, die selbst fahren. Es gibt ja sogar schon Pflegeroboter. Das sind alles Entwicklungen, die das Leben im Alter erleichtern werden. Aber es ist nicht alles mit Technik zu lösen. Und technische Lösungen sind nicht alles. Ganz wichtig ist es, dass man auch mit anderen Menschen in Verbindung steht. Gerade im Alter. Studien belegen das ja immer wieder. Sie zeigen, dass Sozialkontakte bestimmte Krankheitsprozesse zum Beispiel im Bereich Demenz sogar aufhalten können. Je mehr soziale Einbindung vorhanden ist, umso mehr werden negative Prozesse zurückgedrängt. Daher ist es gerade im Alter wichtig, dass man eine soziale Eingebundenheiten schafft. Dass es Stadtteilzentren gibt, durch die Menschen, die keine Familie vor Ort haben, Sozialkontakte pflegen können.

Sabine van Waasen: Soziale Faktoren haben auch bei uns absolute Priorität. Wir sind ja auch AAL-Berater, d.h. wir beraten zu technischen Assistenzsystemen. Das ist ein Teilbereich von Smart Home. Der Begriff ist schon eher bekannt. Die technischen Assistenzen müssen aber immer nachrangig sein zu den Menschen. Technik kann den Menschen nicht ersetzen. Ohne soziale Einbindung und soziale Ansprache wird die Unterstützung durch Technik nie funktionieren. Daher besitzt der Mensch oberste Priorität. Nichtsdestotrotz glauben wir auch, dass die Assistenzsysteme immer mehr den Markt durchdringen werden, auch, wenn die Menschen jetzt noch zögerlich sind. Wir möchten den Menschen nahebringen, welchen Mehrwert an Sicherheit und Komfort das bringen kann. Daher präsentieren wir auf Messen eine interaktive Smart Home Wand. Wenn Menschen so etwas einmal anfassen und ausprobieren können, verlieren sie die Scheu davor.

Was muss sich baulich ändern?

Guido Kroll: Der Wohnungsbestand in Deutschland ist gar nicht auf die Bedarfe einer älter werdenden Gesellschaft ausgerichtet ist. Nur ein Bruchteil unserer Wohnungen ist barrierearm oder barrierefrei. Das ist eine große gesellschaftspolitische Herausforderung. Die Politik hat das Thema jetzt aufgegriffen. Das ist ganz wichtig, weil Umfragen immer wieder zeigen, dass die Menschen im Alter in ihrer gewohnten Häuslichkeit bleiben wollen. Daher müssen wir uns um den Bestand kümmern und ihn anpassen.

Ute Jaschke: Auch hier muss ein Umdenken einsetzen, denn das Wort „barrierefrei“ ist ja genauso stigmatisiert wie der Begriff „Senioren“. Dabei ist das überhaupt nicht gerechtfertigt. Wenn ich mir beispielsweise das Bad in unserem Wohnprojekt 50+ anschaue – das ist so modern und schick – und natürlich barrierefrei. Ich würde mir das genauso bauen.

Sabine van Waasen: Die Designer haben in den letzten Jahren viel getan, um diese Stigmatisierung aufzubrechen. Sie zeigen, dass barrierefrei schön, modern und schick sein kann. Es ist wichtig, den Menschen Beispiele zu zeigen. Die denken sonst immer an Krankenhausbadezimmer und Reha Einrichtungen und daran, wie man das vor 20 Jahren mal gemacht hat. Da hatten die Bäder den Fokus auf Einschränkungen. Es musste funktional sein und die Pflege unterstützen. Heute steht der Komfortgedanke im Vordergrund. So gibt es inzwischen einen Rollator im Porschedesign oder in Knallfarben. Das geht gerade in eine sehr positive Richtung.

Eva Maria Burchard: Ja, das ist richtig, ein Stück des Weges sind wir schon gegangen. Es hat in allen Bereichen eine gesellschaftliche Sensibilisierung stattgefunden. Aber der Weg bis zum Umdenken ist noch sehr weit. Die Bewusstwerdung im individuellen Bereich und auf gesellschaftspolitischer Ebene – das ist unsere Aufgabe und daran arbeiten wir.

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